Maßnahmen
bei Blutgruppenunverträglichkeit bei BKH
Genetischer
Hintergrund:
Die Entstehung eines Rasse geht immer mit einer
genetischen Drift einhergeht. Durch die Selektion auf bestimmte
Merkmale geht ein Genverlust einher.
Dadurch werden seltene Gene
häufig.
Ein Beispiel dafür ist die Häufigkeit der
Blutgruppe B, einer rezessiven Mutation der Blutgruppe, bei Britisch
Kurzhaarkatzen. Daher sind alle katzen mit Blutgruppe B reinerbig bb,
katzen mit der Blutgrippe A können reinerbig AA oder mischerbig
für B Ab sein.
Dr. Addie
(http://www.dr-addie.com/Blood%20groups.htm#3.
26.04.2015) gibt für Britisch Kurzhaar eine Häufigkeit
für die Blutgruppe B von ca. 53% an.
Probleme bereitet
die Blutgruppe B, wenn eine Kätzin mit Blutgruppe B von einem
Kater mit Blutgruppe A gedeckt wird. Die meisten Katzen mit
Blutgruppe B besitzen einen so hohen Antikörpertiter gegen die
Blutgruppe A, dass die Neugeborenen mit Blutgruppe A durch die
Kolostralmilch nach 24 Stunden eine Isoerythrolyse erleiden und
entweder qualvoll sterben oder durch Blutgerinsel in den Kapillaren
später einen Teil des Schwanzes verlieren.
Vielfach wird
behauptet, dass B-Katzen erst nach dem ersten Wurf einen hohen
Antikörpertiter gegen die Blutgruppe A aufbauen. Das
widerspricht meinen Erfahrungen. Sowohl alle meine (auch jüngst
kastrierten)Zuchtkatzen als auch die von Susanne Keller besitzen
Blutgruppe B und hatten vor dem ersten Wurf einen so hohen
Antikörpertiter, dass es unverantwortlich gewesen wäre, die
Kätzchen die erste Kolostralmilch trinken zu lassen.
Es gibt drei bzw.
zwei Möglichkeiten, die Kätzchen von einer B-Mutter und
einem A-Kater zu retten.
1) Untersuchung des Antikörpertiters
der Mutter über das EVL-Labor in den Niederlanden:
http://www.evlonline.nl/. Ist
der Antikörpertiter niedrig, dürfen die Kätzchen
sofort bei der Mutter säugen. Im anderen Fall nicht.
2) Ist der
Antikörpertiter der Mutter hoch, gibt es einen Schnelltest für
die Blutgruppe mit Blut aus der Nabelschnur, der aber nur durchfürbar
ist, wenn man zu zweit ist und einen sehr versierten Helfer hat. Wer
keine Übung hat, sollte sich nicht darauf verlassen. Klappt der
Test, dürfen nur die B-Kätzchen trinken, die A-Kätzchen
müssen 16 Stunden (Dr.
Addie:http://www.dr-addie.com/Blood%20groups.htm#3., 26.04.2015) von
der Mutter getrennt mit Kolostrumersatz gefüttert werden, und
das ist das Problem, denn die Katzenmutter wird leiden, wenn man ihr
einige ihrer Babys wegnimmt.
3) Diese Lösung
finde ich am ehesten tierschutzgerecht: Die Katzenmutter wird so
präpariert, dass sie die Kätzchen bemuttern kann, diese
aber nicht bei ihr trinken können. Ein Body ist eine
Möglichkeit, wird aber von den meisten Katzen als sehr stören
empfunden und d am liebsten wieder ausgezogen. Auch werden die
hinteren Zitzen nicht immer komplett verdeckt.
Von Fenny Rensen
mit der Cattery Caterwaul lernte ich die Königslösung
kennen: 6cm-Rundpflaster!

Zuckerkätzchen
mit ihrem letzten und einzigen Wurf von einem A-Kater
Die stören
die Katze kaum, wenn sie bei Geburtsbeginn aufgeklebt werden. Da die
Katze meist ab und zu daran leckt, werden sie einfach überklebt,
wenn sie sich lösen. Praktischerweise sind sie nur in 50er
Packungen erhältlich, so dass es genug Reserve gibt. Doch
Vorsicht! Wenn das Gesäuge hart wird, kann mit vorsichtiger
Massage und Phytolacca D2 ein Milchstau verhindert werden.
Keinesfalls darf das Gesäuge heiß werden und die Katze
fiebern. Das wäre ein tierärzticher Notfall.
Nach den
von Dr.Addie vorgeschlagenen 16 Stunden können die Pflaster
behutsam gelöst werden, indem das Fell vom Pflaster gelöst
wird, nicht umgekehrt.
Gute Kolostral-Ersatzmilch habe ich bei
Catstuff bekommen. Es empiehlt sich aber, die Milch einige Wochen im
Voraus zu bestellen, da die Produkte aus England oft längere
Lieferzeiten haben.
damit die Kätzchen sich nicht
verschlucken, empfehle ich das behutsame füttern mit einer
Insulinspritze ohne Nadel.
Nach zweistündigem Füttern
beobachte ich immer, ob die Kätzchen auch trinken und wiege sie,
um festzustellen, ob sie bei der Mutter auch genug Milche bekommen.
Falls nicht, füttere ich weiterhin zu., bis alle Kätzchen
es geschafft haben, bei der Mutter zu trinken.